DBVW wählt neues Präsidium

Die Mitgliederversammlung des DBVW (Deutscher Bund der verbandlichen Wasserwirtschaft) hat in seiner Jahrestagung am 22.-24.09.2021 in Burg im Spreewald Herrn Franz-Xaver Kunert zum neuen Präsidenten und Herrn August Lustfeld zum Vizepräsidenten des DBVW gewählt. Gleichzeitig wurde der bisherige Präsident, Herr Michael Constien, aus seiner Amtszeit verabschiedet.

Der DBVW dankte Herrn Constien für seine weitsichtige, vermittelnde, fachlich versierte und stets besonnene Präsidentschaft der letzten Jahre, die dazu beigetragen hat, den DBVW weiterzuentwickeln. Nun möchte Herr Constien sich neuen Herausforderungen stellen und steht daher für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung.

Herr Kunert ist Verbandsgeschäftsführer des Zweckverbandes für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Bad Dürrenberg und Vorstandsmitglied des Wasserverbandstag e.V. Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt (WVT). Herr August Lustfeld ist Verbandsvorsteher des Wasser- und Bodenverbandes Steinhuder Meerbruch, derzeit Vizepräsident des Wasserverbandstag e.V. Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und ehemaliger Geschäftsführer des Kreisverbandes für Wasserwirtschaft in Nienburg (Vertretung von 28 Verbänden).
Beide stellten die wasser- und gewässerwirtschaftlichen Anforderungen heraus, die Klima und Umwelt an die Wasserwirtschaft stellen. Für die Wasserwirtschaft bedeutet dies eine Verschärfung und Häufung bereits existierender und bekannter Phänomene und Probleme: Mehr Starkregen, längere Hitze- und Trockenperioden, vermehrte Hochwasserereignisse, neue Niederschlagsmuster, veränderte Grundwasserneubildung, ansteigender Meeresspiegel. Saisonal kann die Wasserverfügbarkeit zurückgehen bzw. durch Starkregenereignisse zu Hochwasser führen.

„Unser gemeinsames Ziel sollte es sein, die Wasserwirtschaft als gesellschaftliche Aufgabe zu unterstützen. Die Bedeutung der Wasserwirtschaft für die Daseinsvorsorge, aber auch für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Deutschlands rückt in der aktuellen Situation wieder in den Mittelpunkt des Bewusstseins.“, so Franz-Xaver Kunert.

„Hier muss Wasserwirtschaft integrativer gedacht werden. Durch einen gemeinsamen Lern- und Anpassungsprozess von Politik, Verwaltung und Bürgern müssen Resilienz-Strategien entwickelt werden, um Städte und Regionen besser gegen Risiken, wie z.B. Überschwemmungen zu schützen.“, ergänzt August Lustfeld.

Hier setzt der DBVW mit seinen Landesverbänden an. Um einen Ausgleich herzustellen, muss das Wasser planerisch wie operativ bewirtschaftet werden. Die Rahmenplanung obliegt den staatlichen Institutionen – die operative Bewirtschaftung und deren Planung im Einzelfall werden im Wesentlichen durch die Mitgliedsverbände der Lan-desverbände im DBVW durchgeführt. Eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressource ist nur über den ganzheitlichen Ansatz unter Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Beteiligten möglich.

Aber auch der Schutz der Ressourcen hat eine hohe Priorität; die Sicherung der Ressource Trinkwasser für nachfolgende Generationen darf nicht gefährdet werden. Ein vorsorgender Ressourcenschutz und der nachhaltige Umgang mit der Ressource sind volkswirtschaftlich effizient. Um die Wasservorkommen dauerhaft vor Beeinträchtigungen zu schützen, müssen Einträge von Schadstoffen vermieden oder auf ein Minimum reduziert werden. „Hier besteht gesellschaftlich eine gemeinsame Verantwortung für den Ressourcenschutz.“, stellt der neugewählte Präsident des DBVW heraus.

Der DBVW ist ein Zusammenschluss der Wasserverbandstage in 9 Bundesländern, der die Interessen von rund 1850 Verbände aus allen Bereichen der Wasserwirtschaft vertritt. Auf Europäischer Ebene ist der DBVW aktives Mitglied der European Water Management Association (EUWMA).